ein Klassiker mit großer Verwandtschaft
Fruchtwein
In Deutschland hat die Herstellung von Fruchtweinen eine lange Tradition. Wir sind auf diesem Gebiet europaweit führend. Ursprünglich wurden die Weine aus Beeren, Kirschen und anderen Früchten von den Obstbauern als Nebenprodukt in häuslicher Produktion gekeltert und vor Ort im Hofladen bzw. auf dem Wochenmarkt verkauft. Neben dieser nach wie vor praktizierten hauseigenen Produktion werden Fruchtweine in Deutschland inzwischen aber schon seit langem von namhaften industriellen Erzeugern hergestellt und überregional oder sogar bundesweit vermarktet und sind überall im Handel erhältlich.
Heute bekommt man nicht nur verschiedenste Sorten an Fruchtweinen, sondern auch eine breite Palette an Getränken auf Fruchtweinbasis. Dazu gehören saisonale Produkte wie Fruchtglühwein und die als Sommergetränke beliebten Fruchtweinbowlen, eine knallbunte Riege trendgerechter Fruchtweincocktails und – nicht zu vergessen – Fruchtperlweine und Fruchtschaumweine.
Die Herstellung
Als klassische Fruchtweinsorten sind bei uns vor allem Kirsch-, Erdbeer-, Johannisbeer-, Heidelbeer- und Brombeerwein gefragt. Wer es ausgefallener mag, entscheidet sich für Schlehen-, Pflaumen- oder Sanddornwein.
Fruchtweine werden entweder direkt aus Steinobst, Beeren, Wild- oder Südfrüchten oder aus dem Saft dieser Früchte hergestellt. Da bei der Herstellung Früchte von unterschiedlichem Säuregehalt verwendet werden, müssen Wasser und/oder Zucker zugegeben werden, damit sich ein geschmacklich harmonischer Fruchtwein entwickeln kann.
Die klassische Methode der Herstellung ist die Maischegärung, bei der die gemahlenen Früchte zunächst durch Zusatz von Hefe drei bis sechs Tage vergoren werden. Erst dann folgt das Pressen. Anschließend wird der Fruchtwein weiter vergoren, bis er einen Alkoholgehalt von 5,5 bis 9 Volumenprozent hat. Durch Mikrofiltration oder Schönung werden restliche Trubteilchen entfernt, bis der Fruchtwein ganz klar ist.
Honigwein – süße Versuchung
Der Honigwein oder Met, wie ihn die Germanen nannten, entwickelt sich in Deutschland seit ein paar Jahren zum heimlichen Kultgetränk. Die Spezialität wird hergestellt durch das Vergären von einem Teil Honig und maximal zwei Teilen Wasser. Hefe setzt die Vergärung in Gang. Um den Honigwein haltbar zu machen, darf eine geringe Menge Fruchtsäure zugesetzt werden. Die nochmalige Honigzugabe rundet das Getränk geschmacklich ab. Seinen aromatischen, honigsüßen Geschmack verdankt es allein dem Honig, die Zugabe von Zucker vor oder nach der Gärung ist nicht erlaubt. Einige Honigweinvarianten werden mit Gewürzen (beispielsweise Anis, Ingwer, Muskat, Zimt) und/oder Kräuterauszügen verfeinert. Dies gilt vor allem für Honigweingetränke, die in den Wintermonaten heiß getrunken werden. Honigwein hat in der Regel einen Alkoholgehalt von 9 bis 12 Volumenprozent.
Fruchtglühwein
Als Pendant zu den fruchtigen Sommererfrischungen bieten die Fruchtweinhersteller für den Winter wärmende Heißgetränke an. Fruchtglühweine werden zu 100 Prozent aus Fruchtwein hergestellt und mit Gewürzen wie Zimt oder Nelken verfeinert. Die trinkfertig angebotenen Produkte brauchen nur noch erhitzt zu werden, und fertig ist der stimmungsvolle Wintergenuss.
Auch auf Apfelwein braucht man im Winter nicht zu verzichten. Mit einer Zimtstange, Gewürznelken und nach Wunsch auch etwas Zucker und Zitrone erhitzt, hilft das wärmende Getränk einem über die kühle Jahreszeit. Die meisten Apfelweinhersteller bieten während der Winter-Saison nach eigener Rezeptur trinkfertig zubereitete Apfelglühweine an oder versorgen ihre Kunden mit Rezeptinformationen, wie sich aus Apfelwein ein schmackhafter Apfelglühwein machen lässt.